Abruzzen  15.09. - 07.10.2023

Am Freitag, 15.09.2023 haben wir uns am Nachmittag auf unsere erste größere Reise mit unserer roten Baronin aufgemacht. Als erstes Ziel wollten wir einen Autohof nach Freiburg an der A5 anfahren und dort unsere erste Nacht im ExMo (Expeditions-Mobil) zu verbringen. Gegen 19:30 Uhr haben wir den Autohof erreicht, der absolut voller LKW stand und wir keine Chance hatten einen Platz für die Nacht zu finden. Also ging es nachdem wir noch getankt haben wieder auf die A5 Richtung Basel.
Ca. 30 Km vor Basel haben wir einen Autobahnparkplatz gefunden wo wir unser Gefährt parken konnten. Irgendwann sind wir trotz Lärm eingeschlafen und haben die erste Nacht in unserem ExMo auf einem Autobahnparkplatz verbracht.

Nach einem guten Frühstück ging es am nächsten Morgen in die Schweiz die wir komplett durchfahren haben. Zum Glück ist der Gotthard-Tunnel genau an diesem Tag nach längeren Reparaturarbeiten wieder aufgemacht worden, so mussten wir nicht bei Nebel über den Gotthard-Pass fahren.

Gegen 16:00 Uhr haben wir unser zweites Ziel "Peschiera del Garda" erreicht. Auf einem Wohnmobilstellplatz in der Stadt haben wir gerade noch einen Platz bekommen. Zuerst hieß es unsere Baronin sei zu "big" aber nach etwas Überredungskunst ließ sich der Wächter überreden. Hier wollen wir zwei Nächte bleiben bevor es weiter geht.  

Heute (17.09.2023) sind wir Mittags mit dem Linienschiff nach Sirmone gefahren und haben dort den Nachmittag verbracht. Die Altstadt ist sehr schön, aber voller Touristen, dementsprechend sind auch die Preise.

Eigentlich wollten wir am späteren Nachmittag mit dem Schiff wieder zurück, aber es wurde uns am Ticketschalter gesagt, dass Heute nur noch ein Schiff nach Peschiera fährt und zwar um 19:15 Uhr.

Das war uns zu spät und so suchten wir eine Alternative, eine abenteuerliche Busfahrt brachte uns schließlich zurück.
Wir wollten gerne noch unser ExMo Reisefertig machen, denn Morgen wollen wir Richtung Abruzzen aufbrechen.

Montag Morgen (18.09.2023) haben wir uns auf den Weg Richtung Abruzzen gemacht. Der Plan war eigentlich Landstrasse zu fahren, aber das hat sich als sehr schwierig herausgestellt, da wir die Landkarten zu Hause vergessen haben und das Navi seine Probleme mit der Richtigen Peilung hatte.

Wir sind dann auf die Autobahn bis nach Forli gefahren und dann auf der Landstrasse zum Nationalpark Foreste Casentinesi, der Nationalpark gehört zur Region Toskana. Zuerst sind wir über den Passo della Braccina gefahren und anschließend, eigentlich auf der Suche nach einem Standplatz für die Nacht, auf den Passo della Calla. Am Scheitelpunkt des Passes gab es einen geschotterten Parkplatz auf dem wir dann die Nacht verbrachten.

Am nächsten Morgen nach anfänglicher Irrfahrt sind wir den Pass ins Tal herunter gefahren und durften ihn dann später nochmals überqueren, da wir in die falsche Richtung gefahren sind. Es war zwar anstrengend die Baronin an die dreißig Kehren hinauf und an der anderen Seite herunter zu kurbeln aber die sagenhafte Landschaft "Natur Pur" hat alles entlohnt.

Das Ziel ist der Nationalpark Monti Sibillini aber das ist da wir uns nun doch auf der Landstrasse fortbewegen als Tagesetappe zu weit und bei 32 Grad auch zu anstrengend.

So haben wir uns entschlossen zwei Nächte auf einem Stellplatz am Park des Trasimenischen Sees (Region Umbrien) am See zu bleiben um die Gegend zu erkunden. 

Heute (20.09.2023) sind wir nach dem Frühstück in die Altstadt von Castiglione del Lago gelaufen und wir hatten das Glück, dass Mittwochs Markttag ist. Das durchlaufen des Marktes war schön und ein wenig eingekauft haben wir auch.

In der Altstadt gab es viele tolle Eindrücke und ich habe bei dieser Gelegenheit einen italienischen Friseur ausprobiert, alles zum Besten, mit waschen 17 € da kann man nicht meckern.

Morgen wollen wir uns auf den Weg Richtung Nationalpark Monti Sibillini machen, aber zuvor noch ein paar Bilder der Altstadt und des Sees. 

Nachdem wir gefrühstückt hatten, Frischwasser aufgefüllt und unsere Baronin reisefertig gemacht haben, ging es los Richtung Nationalpark Monti Sibillini.

Wie soll es anders sein, unser Navi hat uns mal wieder fehlgeleitet. Als wir gefühlt eine Stunde in der Stadt Perugia umherirrten und ich in machen Gassen zum Schwitzten kam weil sie gerade mal 20 cm breiter waren als unsere Baronin waren wir froh als wir wieder draußen waren. 

Nach einigen Kilometern meinte das Navi uns in eine schmale Straße zu schicken wo wir nach ca. einem Kilometer vor einer Unterführung standen, die zwar 3,70 M hoch war aber nur 2 M breit, also umdrehen. 

Schließlich haben wir am Abend unser Tagesziel doch noch erreicht, allerdings war die suche nach einem Stellplatz eine Herausforderung, schließlich haben wir uns abseits der Straße mitten in die Natur gestellt in der Hoffnung auf eine ruhige Nacht.  

Ich denke Morgen gibt es tolle Bilder, denn der Nationalpark soll sensationell sein.  

(22.09.2023) Als ich Heute Morgen um Sieben Uhr den Blick aus dem Fenster  tat, war mir sofort klar, Du musst aufstehen und ein Foto machen. Der Morgenhimmel war faszinierend.

Wir machten uns auf den Weg Richtung Visso und haben erst beim durchfahren des alten Städtchens bemerkt, dass wir mitten durch das Erdbebengebiet von 2016 fahren. Es waren bedrückende Bilder die uns immer wieder auf unserer Fahrt begegneten. In einem Bergdorf haben wir angehalten und sind ein wenig herumgelaufen, im Gespräch mit einer Verkäuferin haben wir erfahren, dass die ganze Region schwer betroffen war und mehrere Millionen Menschen plötzlich Obdachlos waren zum Glück gab es nur wenig Todesopfer zu beklagen.

Es gab aber auch viel schönes zu sehen, eine einzigartige Bergwelt mit vielen tollen eindrücken. Gegen Nachmittag haben wir in dem Städtchen Tossicia einen Parkplatz für Wohnmobile gefunden auf dem wir die heutige Nacht verbringen werden.

(23.09.2023) Nach dem Frühstück sind wir in Richtung L Aquila die Hauptstadt der Abruzzen gefahren.

Wir haben uns dazu entschlossen an der Stadt vorbei zu fahren, da wir mit der Größe unserer Baronin in Städten schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. (Parkplatz, enge Gassen usw.).
Wir sind dann eine Landschaftlich sehr schöne Straße nach Celano gefahren und weiter nach Popoli.

Eigentlich war der Plan irgendwo auf einem Feldweg abzuzweigen und abseits der Straße unser Lager aufzuschlagen. Doch das ist sehr schwierig, überall Durchfahrtsverbote oder Sperrhinweise. Als wir dann doch einen Versuch gestartet haben, sind wir nach ein paar Hundert Metern an einem verschlossenen Gatter gescheitert. Ich musste dann auf einer morastigen Wiese wenden, was nur dank 4x4 gelang.

Wir wollten einfach in die Berge und so sind wir dann von der Hauptstraße abgefahren und Richtung Berge. Das erste Schild, für LKW über 5 t gesperrt haben wir ignoriert und einfach weiter. Dann sind wir den Leonardo Pass hochgefahren mit einem mulmigen Gefühl, denn da waren Schilder, ab 3,5 t gesperrt. Ich wollte nicht mehr umdrehen, also trotz enger Kehren hoch.

Heute Nacht campieren wir auf der Passhöhe bei 1300 Metern.

(24.09.2023) Heute Morgen war zuerst einmal Zittern angesagt, zum einen weil es nur 8 Grad hatte und zum anderen fuhren die Carabinieri den Pass herauf und drehten eine Runde um unsere Baronin. Ich befürchtete schon, dass es gleich an die Türe klopft, aber sie fuhren weiter.

Wir haben Heute beschlossen ein paar Sehenswürdigkeiten anzusehen und vor allem den südlichen Bereich der Abruzzen zu erkunden. Wir waren im Süden gerade mal 100 Km von Neapel entfernt.

Schon die Abfahrt des Leonardo Passes war ein Erlebnis. Dann ging es weiter Richtung Castel wo wir vorher noch einen Abstecher in den Nationalpark M. Genzana Alto Gizio machten und eine Runde zu Fuß gingen.

Anschließend fuhren wir über Castel nach Barrrea, auch dort gingen wir eine Runde zu Fuß.
Weiter über den Lago di Barrea in das schönste Dorf der Abruzzen Scanno. Leider war es uns nicht möglich einen Parkplatz zu finden, dafür ist unsere Baronin einfach zu groß.

Über eine wunderschöne Schlucht ging es zurück nach Sulmona. So schön die Schlucht war, so eng war sie auch, was oft dazu führte, dass es zu sehr engen Manövern kam. Der größte Schreck waren einige Felsdurchführungen, wo es mit der Höhe gerade noch so klappte und sie mussten in der Mitte angefahren werden.

Wir haben uns dann entschlossen in Sulmona einen Stellplatz aufzusuchen um Wasser aufzufüllen und Abwasser abzulassen, bei der Gelegenheit haben wir uns noch ein wenig die Altstadt angesehen. Morgen geht es dann weiter.

(25. u. 26.092023) Wir haben uns auf den Weg gemacht ins Hochgebirge und es ist schwierig diese wundervolle Natur auf Bildern festzuhalten. Es sind so tolle einzigartige Landschaften die einen einfach nur faszinieren.

Auf dem Weg haben wir eine ganz tolle alte Burg von weiten gesehen, was uns veranlasst hat im Ort Calascio anzuhalten und uns zu Fuß zum Castello di Calascio aufzumachen. Ein mühsamer Weg aber er hat sich gelohnt.

Anschließend fuhren wir auf ein Hochplateau was eine Sackgasse ist, aber wir wollten einmal auf fast 2000 Metern übernachten. Wir waren mitten in einem der vielen Nationalparks und blieben die Nacht dort, bei kalten Temperaturen und einen sehr böigen Wind. Gut das unsere Baronin eine Heizung hat.

Wir konnten leider am Abend nicht darüber berichten, da es da oben keinen Netzempfang gab.

Am Morgen sind wir dann zu einer Bergwanderung aufgebrochen, Heike ist nach kurzer Zeit umgekehrt, da ihr die Kniee schmerzten. Ich bin dann alleine weiter. Es war sehr steil und viel Geröll, als ich so auf 2300 Meter war habe ich auch umgedreht, da der Sturm immer heftiger wurde. Trotzdem ein tolles Erlebnis.

In dieser Gegend sind auch ein paar Western mit Bud Spencer und Terence Hill gedreht worden.

Am frühen Mittag haben wir uns dann auf den Weg Richtung Penne aufgemacht und wollten eigentlich in dieser Gegend einen Standplatz suchen. Die Gegend war nicht so berauschend, also haben wir uns entschlossen einen Abstecher ans Meer zu machen. Am späten Nachmittag haben wir noch einen offenen Campingplatz in San Sasto gefunden auf dem wir zwei Nächte bleiben wollen. Liegt zwischen Pescara und Bari.  

(27.09.2023) Heute gibt es nicht viel zu berichten.

Am Vormittag sind wir mit dem Fahrrad nach San Salvo gefahren und haben eine Cappuccino getrunken, gegen Mittag waren wir wieder zurück.

Anschließend sind wir ein paar Kilometer Barfuß am Strand gelaufen und das war mal wieder seit langer Zeit eine Wohltat.
Wir haben uns nur mit den Füßen ins Wasser gewagt, es ist sehr frisch.

Am Abend gab es auf dem Zeltplatzrestaurant  Spagetti mit Tintenfisch, zumindest für mich, Heike wollte lieber Spagetti Bolognese. 

(28. u. 29.09.2023) Der ursprüngliche Plan war, dass wir die Küstenstrasse hoch nach Pescara fahren und dort eine weitere Nacht bleiben. Die Küstenstrasse sind wir auch gefahren und es gibt immer wieder sehr schöne Abschnitte.

Als wir gegen 13:00 Uhr in Pescara ankamen war anscheinend gerade  Schulschluss und beginn der Mittagssiesta, es ging ca. 1 Stunde nur Stopp and Go und die Italiener haben keinen Vertrag, ihre Autos kreuz und quer überall zu parken so das man wahnsinnig aufpassen muss um überhaupt durchzukommen.

Wir haben uns dann dazu entschlossen die Stadt zu verlassen und langsam vom Meer in die Berge zurückzukehren. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir die Stadt Atri, eine sehr schöne Stadt mit erstaunlich gut restaurierten alten Gebäuden.
Die nächste Stadt auf der Strecke war Teramo, dort sollte es laut Stellplatz-App einen großen Platz in der Innenstadt geben, wo man Übernachten kann. Leider steht da inzwischen ein großes Einkaufszentrum und nichts wars mit Stellplatz.

Weiter gings in die Berge. Wir wollten quer durch zwei Nationalparks fahren, der erste ist der Gran Sasso. Dort haben wir auf einer Passhöhe bei Ceppo bereits bei Einbruch der Dunkelheit einen Parkplatz angefahren und dort Übernachtet.

Am Morgen die Abfahrt war ein Erlebnis. Ich bin mir sicher, in Deutschland würde man eine solche Straße wegen ihrem desolaten Zustand sperren. Wir haben auf jeden Fall festgestellt, dass wir noch zusätzliche Verschlüsse an den Schubladen anbringen müssen.

Endlich waren wir unten und weiter gings Richtung Visso, so wollten wir eigentlich nochmals den Nationalpark Monte Sibillini durchqueren und uns Richtung Florenz begeben. Es kommt oft anders als man denkt, das Navi führte uns auf eine kleine Nebenstraße, die eigentlich für LKW gesperrt war, wir haben es ignoriert  und sind den Pass hochgefahren. Hier musste unsere Baronin zeigen was in ihr steckt. Was vorher noch nicht passiert ist, ich musste in zwei Kehren rückwärts Stoßen um überhaupt herum zu kommen. Die Straße war so schlecht, dass ganze Teerplatten herausgebrochen waren, die halbe Strasse teilweise durch Erdrutsch abgebrochen war und das nur mit einem Stab und ein paar Bändern gekennzeichnet wurde.
Als wir endlich oben waren, stand ein Schild mitten auf der Straße, dass sie wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Umdrehen und alles zurück. Wir fuhren dann die Schnellstrasse Richtung Rom, da wir noch zweimal wegen Strassensperrung umdrehen mussten.

Um zum Ende zu kommen, nach einer Anstrengenden Fahrt haben wir am Abend einen schönen Stellplatz am Lago di Piediluco gefunden auf dem wir nun die Nacht verbringen.

(30.09. u. 01.10.2023) Der Weg nach Florenz war zuerst mit mehreren Umleitungen belegt, deshalb sind wir dann auf die Autobahn gefahren und um ca. 15:00 Uhr waren wir in Florenz.

Laut Stellplatz-App sollte es am Stadtrand einen großen Parkplatz geben auf dem wir Übernachten können. Leider wieder ein Fehlschlag, wir haben dann per Internet einen Zeltplatz gesucht und nach einer kleinen Irrfahrt auch gefunden. Als die Dame an der Rezeption dann sagte, dass die Nacht 50 € kostet, war ich erst mal Platt, aber schließlich ist man nicht jeden Tag in Florenz, was solls. Ich sage mal der Campingplatz ist einigermaßen in Ordnung aber überteuert.

Am Morgen sind wir mit dem Linienbus nach Florenz gefahren und haben dort den Tag verbracht.
Eine faszinierende Stadt, die Stadt der Mode und Kunst. Zufällig habe ich eine Stadtführerin in englisch sagen hören " a big rich city" und das trifft es auf den Punkt. Alles was Rang und Namen in der Modewelt hat ist mit Geschäften vertreten, natürlich mit Security und the men in black der einem die Türe öffnet. Leider für unser Budget nicht geeignet.

Wer die Gelegenheit einmal hat, sollte diese Stadt auf jeden fall besuchen, es lohnt sich.

Am späten Nachmittag sind wir müde von der vielen Lauferei und vor allem von den 32 Grad zum Campingplatz zurückgekehrt und sind das erste mal in diesem Jahr in den Pool zur Abkühlung gesprungen und ein paar Runden geschwommen.   

(02.10.2023) Heute Morgen haben wir uns auf den Weg gemacht Richtung Verona. Wir wollen auf dem Rückweg nochmals zwei Tage am Gardasee verbringen.

Wir haben einen Stellplatz bei Desenzano del Garda gefunden, was mich sehr verwundert ist die Tatsache, dass immer noch sehr viel Betrieb ist und der Stellplatz fast voll war.

Morgen wollen wir mit dem Fahrrad eine Tour entlang der Westküste des Gardasees unternehmen,

(03.10.2023) Heute Vormittag sind wir mit dem Fahrrad los und wollten eigentlich auf der Westseite am See entlang.
Leider ist das nicht möglich, es gibt am Gardasee sehr viele private Grundstücke die bis an den See reichen und meistens sind diese Eingezäunt. 

Also ging es auf der Straße nach Salo, hier im Süden sind die Dörfer ganz anders wie im Norden wie z.B. Limone, Riva oder Malcesene, die Dörfer sind recht schlicht, das einzig herausragende sind die Kirchen.

Als wir aber nach Salo kamen bot sich ein anderes Bild. Es ist eine sehr schöne Stadt mit einer tollen Promenade am See.
Der Rückweg war für sogenannt "Bio-Biker" anstrengend es ging oft über lange Distanzen bergauf und bei 28 Grad kommt man da ganz schön ins Schwitzen. 

Entgegen der ersten Planung werden wir schon Morgen weiterfahren und versuchen bis in den Schwarzwald zu kommen. Mal schauen ob das klappt immerhin sind das an die 500 Km.

(04. u. 05.10.2023)  In der Früh sind wir vom Gardasee aufgebrochen Richtung Norden mit dem Ziel Bernau im Schwarzwald, dort wollen wir noch einen Tag verbringen und uns dann am Freitag auf den Nachhauseweg machen.

So war das Vorhaben. Die Fahrt durch die Schweiz war nochmals eine Faszination von Eindrücken der Bergwelt und Natur. Vorbei am Vierwaldstätter See ging es über Zürich nach Waldshut und hinauf in den Schwarzwald.

Kurz vor unserem Ziel Bernau waren wir noch einkaufen und hatten laut Navi noch 5 Km vor uns. Bei einem Anstieg hatte ich plötzlich keine Leistung mehr und der Motor ging aus. Erneutes starten zwecklos. Nun standen wir da recht unglücklich aber keine Chance wegzukommen. Mein erster verdacht, dass durch die Steigung das Ansaugrohr der Tankleitung nicht mehr genügend Diesel bekommt. Also habe ich mich mit einem 20 Liter Kanister auf den Weg gemacht zur nächsten Tankstelle.

Es gibt doch noch hilfsbereite Menschen in Deutschland. Ein älterer Mann hielt an und nahm mich mit zur Tankstelle und fuhr mich wieder zurück zum LKW. Der Fußmarsch hätte sicherlich 1 1/2 bis 2 Stunden gedauert. Leider hat der Diesel nicht zum Erfolg geführt. Also haben wir den ADAC angerufen. Eine halbe Stunde später kam er mit einem 12 Tonner  und meinte, dass er keine Chance hat uns abzuschleppen geschweige wegen Höhe und Gewicht aufzuladen. Außerdem bezahlt der ADAC das Abschleppen von Wohnmobilen nur bis zu einer Höhe von 3,28 Metern. Die Baronin ist 3,48 Meter Hoch. Also fuhr er wieder.

Ein weiterer freundlicher Autofahrer hielt an und bot uns an, seinen Trecker zu holen und uns wenigstens die Anhöhe hinauf zu ziehen auf einen Waldparkplatz. Das Angebot nahmen wir gerne an. Ohne ins Detail zu gehen, wir haben eine Abschleppstange dabei und so konnte der Trecker, trotz vorheriger Bedenken, uns ziehen.
Da dies sehr gut klappte, bot der Helfer an, uns bis zum vorgesehenen Stellplatz zu ziehen, was dann auch funktionierte. Voller Dankbarkeit und einem Obolus für die Hilfe haben wir uns verabschiedet.

Die Nacht haben wir auf dem Stellplatz verbracht mit viel gegrübelt wie es wohl weiter geht.   

(05.10.2023) Zuerst haben wir versucht einen Landmaschinen Händler anzurufen, trotz mehrerer versuche erfolglos. Dann bei Mercedes in Todtnau angerufen, die wollten sich Mittags melden, dass am Nachmittag jemand kommt.

So sind wir eine kleine Runde ums Dorf gelaufen in der Hoffnung, dass das Handy bald klingelt. Das tat es auch, allerdings mit der Nachricht, dass das Heute nichts mehr wird, eventuell Morgen.

Ich habe dann mit meinem Freund Horst telefoniert der mir ein paar Ratschläge gab, was ich selbst tun kann. Also den Blaumann angezogen Motorhaube auf und los gings. Ich habe noch vor dem Urlaub einen Dieselvorfilter gekauft und mitgenommen, den habe ich gewechselt und noch ein paar andere Dinge ausprobiert.

Da die Starterbatterien leer waren, konnte ich nicht testen ob sie wieder läuft. Wieder bei Mercedes angerufen und gefragt, ob es in der Nähe ein Ladegerät oder Überbrückungskabel zu kaufen gibt, aber leider gab es nur im näheren Umfeld etwas für den PKW bedarf.

Nach einer Stunde rief Mercedes an, dass er jemand gefunden hat, der mit einem Batteriebooster für 24 Volt vorbeikommt und wir dann testen können. Tatsächlich kam nach einer viertel Stunde ein Mechaniker, ich sag mal in unserem reifen Alter der wirklich Ahnung von der Materie hatte. Zuerst hat es nicht geklappt, aber nachdem der Mechaniker einen Trick aus alter Zeit angewandt hat ließ sich die Baronin starten und lief wieder - Herzlichen Dank -

Wir wollen nun die Nacht nochmals auf dem Stellplatz verbringen und Morgen nach Hause fahren. 

(06.10-2023) Wir wollten gerne so früh wie möglich losfahren, es wurde aber doch neun Uhr als wir loskamen. Wir haben nämlich noch die Heizung angeworfen, weil es nur 6 Grad hatte und noch in Ruhe Frühstücken. 

Es ging zuerst durch sehr schöne Abschnitte des Schwarzwaldes nach Freiburg. 

Zwischendurch kam es zu einem Aussetzer aber unsere Baronin lief wieder an. Also sind wir bei Freiburg auf die A5 gefahren und standen 5 Minuten später im Stau. Das Navi hat uns dann eine Ausweichrute vorgeschlagen, die wir auch in Anspruch nahmen. Als es dann wieder auf die Autobahn ging merkte ich wie plötzlich wieder keine Leistung vorhanden war und zum Glück (eher Gott sei Dank) gerade bei einer Ausfahrt wo wir dann an die Seite ausrollen konnten.

Blaumann an, Dieselleitung ab, mit dem Mund (Lecker) einen Druck aufbauen und die Leitung zum Tank freiblasen, wieder zusammen Bauen,  starten und hoffen das es klappt. Es hat geklappt und da es mir zu gefährlich war auf die Autobahn zurück zu fahren, haben wir uns dazu entschlossen auf der Landstraße zu bleiben.

Es ging ca. 30 Km gut, dann das selbe Problem, ich konnte noch in einen Feldweg rollen. Das selbe Prozedere nochmals (ich hatte den Blaumann vorsichtshalber noch an), diesmal aber ohne Erfolg. Wir haben dann nach einer LKW Werkstatt gesucht und in der Nähe (ca. 3 Km entfernt) eine ausfindig gemacht. Nach einem Telefonat kam nach einer halben Stunde ein Monteur mit dem Werkstattwagen und wir haben die Leitung dann mit Pressluft ausgeblasen und sie sprang wieder an. Uns war allen klar, dass das nur vorübergehend wieder funktioniert und dann kam die Nachricht, dass die Werkstatt frühestens am Montag Zeit hat danach zu sehen. Der Monteur hat dann angeboten mit zwei anderen Werkstätten zu telefonieren ob dort eine Möglichkeit besteht, nach kurzer Zeit kam er wieder mit der tollen Nachricht, dass er nochmals mit seinem Kollegen gesprochen hat und wir ihm folgen sollen, sie sehen was sie machen können.

Jetzt muss ich ja mal die Ursache des Problems schildern, es lag nicht an der Baronin sondern an mir. Ich habe vor ca. 3 Monaten einen Rest einer Flasche eines Dieselzusatzes gegen Schimmelbildung in den Tank geleert und dabei ist mir die Flasche entglitten und in den Tank gefallen. Trotz vielen Bemühens gelang es mir nicht die Flasche wieder herauszufischen. 
Da sich Kunstsoff nicht in Diesel zersetzt, wollte ich es später nochmals probieren, was ich nicht bedacht habe, dass sich das Etikett von der Flasche löste und zwar fast 5000 Km im Tank schwamm, aber dann sich nach unten abgesenkt hat und die Ansaugleitung immer wieder blockierte.

In der Werkstatt mussten wir eine gute Stunde warten, dann kam ein Mitarbeiter und hat sich das ganze angesehen. Den Tank auszubauen hätte wenig Erfolg, wir sollen uns noch gedulden bis die Grube frei wird und dann wollen sie schauen was machbar ist. Wir fuhren dann auf die Grube und dann wurde als erstes der Tank leergepumpt. Drei Mann haben anschließend mit allem möglichen an Draht, Montiereisen abwechselnd versucht die Sachen herauszufischen. Die Flasche haben wir schon mal, war die erste Erfolgsmeldung, eine weile später kam der Plastiküberzug der Flasche zum Vorschein, das Etikett war die schwierigste Aufgabe, da es sich hinter die Schottwand des Tankes gelegt hat. Nach weiteren Minuten kam dann der Jubel, auch das Etikett war jetzt draußen. Die Jungs, obwohl sie eigentlich bereits Feierabend hatten, haben einen Super Job gemacht. Nun wieder Diesel rein und fertig. Der Chef kam und wir haben uns noch kurz über die Baronin unterhalten, auf die Frage, was bin ich nun schuldig, kam die Antwort - sind 50 € Ok - Wir haben ihm dann 100 € gegeben und gesagt er soll für die Jungs einen Kasten Bier kaufen.

Nun ging es weiter und wir hatten inzwischen, da es Abend geworden ist, auch Hunger und wollten auf dem Weg zur Autobahn Essen gehen. Wie schon öfters war es schwierig einen Parkplatz zu finden und so sahen wir kurz vor der Autobahn einen Autohof mit Mc Donald, zwar nicht unsere erste Wahl, aber wenn man Hunger hat, geht auch mal Fastfood. Auch dort konnte ich nicht auf den Parkplatz fahren und parkte auf der Straße mit Warnblinkanlage. Heike ging dann Essen kaufen und ich blieb im Auto. Als wir dann im Auto gegessen haben wollten wir weiter und man glaubt es nicht, es machte nur Klack, Batterie wollte nicht mehr.
Es war niemand aufzutreiben der 24 Volt überbrücken konnte, also den ADAC angerufen, dass wir lediglich Starthilfe brauchen damit es weiter gehen kann. Nach zweieinhalb Stunden kam dann der Gelbe Engel und es konnte weiter gehen nach Hause.

Im Header steht Abruzzen Reise bis 07.10.2023 das wollte ich auf 06.10. ändern, aber es bleibt so, da wir am 07.10.2023 gegen 0:30 Uhr es nach Hause geschafft haben und nun froh und dankbar sind, dass alles doch noch ein gutes Ende fand.

Resümee der Reise

Wir sind in drei Wochen knapp 4.500 Km gefahren und haben auf unserer Reise viele tolle Eindrücke erlebt.
Man kann leider nicht alles in Bildern festhalten, aber wir werden noch lange von dieser Reise zehren und freuen uns schon auf das nächste Abenteuer.

Heike und Norbert

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